Eines unserer neuesten Projekte ist die Renaturierung einer Feuchtwiese nahe dem Bahndamm bei Niederseelbach. Amphibien sollen hier eine neue Heimat finden.
2011: Alles fing so hoffnungsfroh an ...
Nachdem die Gemeinde Niedernhausen unserem Projekt grünes Licht gegeben hatte, wurden im Winter 2010/11 drei Tümpel mit einer Mittentiefe von 1,50 Meter und einer gleichmäßig abfallenden Flachwasserzone ausgebaggert. Und schon im Frühjahr wimmelte es in den Tümpeln nur so vor Leben!
Am Jahresende konnten wir zufrieden feststellen, dass sich die Anlage der Tümpel als erfolgreiche Maßnahme zum Erhaltung und der Bereicherung der Amphibien-Artenvielfalt erweist. Anfänglich entstandene Schäden durch die Baggerarbeiten hatte die Natur schon im Sommer „geheilt“; Sumpfpflanzen und Gräser waren wieder auferstanden. Bereits im Frühjahr waren Kaulquappen, Wasserflöhe und Schwebfliegen zu sehen. Auch Libellen waren zahlreich vertreten – und selbst der Graureiher lauerte beharrlich auf Beute. Hoffen wir, dass die Voraussagen von Naturkundigen und Fachleuten bewahrheiten und sich schon bald die ersten Frösche ansiedeln. Dann spätestens wäre die Investition wohl eine Erfolgsgeschichte. (Manfred Haneklaus, 1. Vorsitzender NABU-Gruppe Niedernhausen)
Anfang 2012: Dunkle Wolken am Horizont
Zu Beginn des Jahres 2012 stellt sich die Situation weniger erfreulich dar: Die Gemeinde Niedernhausen hat Mitte Februar jene Bereiche der Tümpelanlage zugeschüttet bzw. verlagert, die zu nah an der geplanten Niederseelbacher Umgehungsstraße liegen. Als NABU-Gruppe sind wir von diesen Plänen überrascht worden. Schließlich hatte es im Oktober 2010 Absprachen und Festlegungen mit der Gemeinde und der Unteren Naturschutzbehörde über die Lage und Größe der Tümpel gegeben.
Noch zu Jahresanfang 2012 hatten wir ein Gespräch mit dem Bürgermeister Günter Döring geführt, um Näheres über die Beweggründe zu erfahren. Am 20. Januar 2012 erschien im „Wiesbadener Kurier“ ein Artikel zum Thema. Link zum Artikel In diesem Artikel wird der Bürgermeister mit den Worten zitiert, dass alles, was sich näher als 20 Meter zur Umgehungstrasse befindet, zugeschüttet werde bzw. die betroffenen Tümpel dann jeweils in anderer Richtung erweitert würden. – Doch davon war nur wenige Tage später keine Rede mehr: Ende Januar trafen sich die NABU-Vorstandsmitglieder Manfred Haneklaus, Wolfgang Jost und Gisela von Ehren mit dem zuständigen Fachdienst der Gemeinde. Dabei wurde die Tümpelanlage eingemessen und der neue Abstand von 20 Metern mit Hilfe eines Messrads festgestellt und mit Pflöcken markiert. Ergebnis: Kein Tümpel befindet sich im 20-Meter-Bereich!! Doch die Freude über die gute Nachricht währte nicht lange, denn prompt wurde der nach Auffassung der Gemeindeverwaltung und des Gemeindevorstands „notwendige“ Abstand auf 25 Meter festgelegt – und Mitte Februar wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Am 15. Februar rollten die Bagger an und haben einen Teich komplett und einen weiteren zu großen Teilen verlegt. Dazu ist am 18. Februar ein Artikel im „Wiesbadener Tageblatt“ erschienen. Link zum Artikel