Kennen Sie den Baum des Jahres 2020? Es ist die Robinie, die auch unter dem Namen „Falsche Akazie“ bekannt ist und ab dem 6. Jahr duftende große weiße wunderschöne hängende Schmetterlingsblütentrauben hervorbringt. Der ursprünglich aus Nordamerika stammende stachelige Baum, ist inzwischen auch in Europa und Asien in vielen Parks anzutreffen. Hinter Eukalyptus und Pappeln ist die Robinie sogar der am dritthäufigsten gepflanzte Baum der Welt. Da wundert es schon, dass gerade so ein häufig vorkommender, nicht heimischer Baum die Auszeichnung „Baum des Jahres“ erhält. Die Stiftung wollte dabei auf die Ambivalenz hinweisen. Einerseits verdrängt er die heimischen Pflanzenarten und ist äußerst giftig, andererseits ist der genügsame Baum ein Hoffnungsträger gegen den Klimawandel. Die Robinie wird bis zu 30 Meter hoch und kann bis zu 150 Jahre alt werden. Sie stellt keine Ansprüche an den Standort, da sogenannte Knöllchen-Bakterien, die an deren Wurzeln leben, den Stickstoff aus der Luft fixieren und damit den Boden anreichern.
Dieser Ausflug in die Baumkunde ist notwendig, um zu wissen, was mal in einigen Jahren für ein markanter Baum im Autal – in der Nähe des Parkplatzes – stehen wird. Diesen hat die NABU-Gruppe Niedernhausen letzten Samstag, bei schönstem Oktoberwetter gepflanzt und mit Stützpfählen gegen Wind und Wetter gesichert. Das Pflanzen des Baumes des Jahres ist für die Naturbegeisterten bereits zu einer kleinen Tradition geworden. Auch die vorherigen Titelträger Ess-Kastanie (2018) und Flatterulme (2019) sind im Autal zu bewundern.
Ein besonderer Dank gilt der Gemeinde, die die Bäume besorgt und finanziert hat.
Foto: NABU/A. Hornig