Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen die Arbeit der NABU-Gruppe Niedernhausen vorstellen.
01.12.2024
Igel gefunden - was tun?
Copyright: NABU/Frank Derer
Sie haben einen Igel gefunden und sind sich unsicher, wie das weitere Vorgehen ist?
Unsere Kolleginnen und Kollegen des NABU Rheingau haben hierzu eine wertvolle Übersicht zusammengestellt:
10.10.2024
3. Quartal: Mahd, Hautflügler und Kelterfest
Copyright: Bild 1 (Mahd) + 3 (Kelterfest): NABU/B. Harwardt, Bild 2: Europäische Hornisse (NABU/Frank Hecker)
Am 13.07.2024 fand die wetterbedingt um eine Woche verschobene diesjährige Mähaktion statt, zum Ausgleich bei bestem Wetter. 7 fleißige Helfer (inkl. Kindern) sorgten mit 2 Freischneidern in
Oberseelbach an 3 Flächen dafür, dass die Baumscheiben und die Ränder gemäht wurden und rechten das frische und das alte, bereits vorab gemähte Gras weg. Darüber hinaus wurde der Dornenhang am
Zwickel weggemacht.
Nach der Sommerpause ging es am 05.09.2024 in der Alten Schule Königshofen mit einem sehr informativen Vortrag zu Wespen und Hornissen weiter. Der ausgewiesene Experte Reiner Jahn, der u.a.
Wespen- und Hornissenberater ist, brachte den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern insbesondere die Europäische Hornisse näher, die als Insektenjägerin und Bestäuberin gleich zwei wichtige
Funktionen im Ökosystem übernimmt. Der Speiseplan der in den letzten Jahren eingewanderten Asiatischen Hornisse hingegen umfasst auch Bestäuberinsekten wie die Honigbiene und die Hummel.
Unterscheiden kann beide Hornissenarten vor allem anhand der Hinterleibsringe: die Europäische Hornisse verfügt über mehrere Ringe, die Asiatische hingegen nur über einen. Die Sichtung eines
Nests der Asiatischen Hornisse oder einer einzelnen Hornisse ist meldepflichtig, damit es fachmännisch entfernt werden kann und sich die invasive Art nicht weiter ausbreiten kann. Meldungen
können unter www.hlnug.de vorgenommen werden.
Das Wetter spielte mit beim Kelterfest am 29.09.2024 auf der Streuobstwiese oberhalb der Oberseelbacher Teiche, sodass zahlreiche kleine und große Gäste begrüßt werden konnten. Diese halfen
fleißig mit, die Äpfel zuerst zu ernten, zu zerkleinern und anschließend mit der Kelterpresse zu leckerem Saft zu verarbeiten. Aufgrund der unbeständigen Witterung im Frühjahr trug dieses Jahr
nur die spätblühende Sorte „Schafsnase“ Äpfel aus. Das tat dem leckeren Geschmack, von dem man sich bei der Vor-Ort-Verkostung überzeugen konnte, aber natürlich keinen Abbruch. Dazu gab es noch
selbstgebackenen Apfelkuchen.
21.07.2024
Abwechslungsreiches 2. Quartal beim NABU Niedernhausen
Copyright: Bild 1: Zilpzalp (NABU/Miriam Link), Bild 2: Sumpf-Schafgarbe (NABU/Helge May), Bild 3: Ackerhummel (NABU/Kathy Büscher)
Nachdem im 1. Quartal der Fokus auf unterschiedlichen Vorträgen gelegen hatte, bot das 2. Quartal auch die Möglichkeit, Exkursionen in die Natur zu unternehmen. So nahm die Biologielehrerin
Andrea Perlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit auf die mittlerweile schon traditionelle Vogelstimmenwanderung (diesmal rund um das Waldschwimmbad), mit dem Wildnis-Pädagogen Herrn Paulat
ging es auf Kräuterexkursion in Engenhahn und mit der Biologin Laura Aporius konnten die Interessierten einen Einblick in die Welt der Hummeln gewinnen.
Die Vortragsreihe wurde mit Herrn Fittkau fortgesetzt, der zum Thema Insekten und Gärten referierte.
Auch der NABU-Nachwuchs war unterwegs: hier fand u.a. eine Exkursion zum Limes-Turm in Dasbach statt.
Die Krötenwandersaison in Oberseelbach ging am 14. April mit dem Abbau des Krötenzauns zu Ende. Leider wurden in diesem Jahr insgesamt nur 30 Kröten gerettet, über die Gründe kann man nur
mutmaßen und es bleibt zu hoffen, dass die Eimer im nächsten Jahr wieder besser besucht sind.
Nach der Sommerpause geht das Programm am 05. September weiter mit einem Vortrag zu Hornissen und Wespen in der Alten Schule Königshofen.
01.07.2024
Wetterbedingte Verschiebung der Mähaktion vom 06.07.2024 auf den 13.07.2024
Die für Samstag, den 06.07.2024, angekündigte Mähaktion muss wetterbedingt auf den darauffolgenden Samstag, den 13.07.2024, verschoben werden.
Der Beginn um 09:30 Uhr und der Treffpunkt an der Grillhütte Oberseelbach bleiben gleich.
03.05.2024
Vortragsreiches 1. Quartal
Copyright: Bild 1: Kahlrückige Waldameise (NABU/Jürgen Eggers), Bild 2: Uhu Anto (NABU/A. Gorius), Bild 3: Vortrag Spurensuche Gartenschläfer (NABU/A. Gorius)
Im ersten Quartal hatte der NABU Niedernhausen zu zahlreichen Vorträgen eingeladen. Die Themenvielfalt reichte dabei von A wie Ameisen bis G wie Gartenschläfer.
So erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Herrn Kreckel von der Ameisenschutzwarte Hessen u.a., dass es hierzulande über 15 verschiedene Ameisenarten gibt und eine Ameisenkolonie bis zu 200 kg Honigtau und 28 kg Insekten pro Jahr vertilgen kann.
Christian Wick, Eigentümer und Falkner vom Falkenhof Großer Feldberg, brachte neben einer Sammlung von Präparaten unterschiedlicher Eulenarten auch Uhu Anton dabei, der stolz seine Flügelspannweite präsentierte. Insgesamt gibt es in Europa 9 Eulenarten, die sich vor allem in Größe und Jagdverhalten unterscheiden. Da die Eulen teils spezielle Nischen besetzen und ihr Lebensraum immer stärker eingeschränkt ist, gelten fast alle Eulenarten in Deutschland als gefährdet.
Susanne Steib vom BUND Landesverband Hessen e.V. gab Einblicke in das insgesamt 6 Jahre gelaufene Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" und zum Gartenschläfer selbst, der sich durch seine "Zorro-Maske" um die Augen auszeichnet und als nachtaktiver Allesfresser unterwegs ist, der sich auch gerne mal an Futterstellen für Vögel oder Igel bedient. Der Gartenschläfer ist überall da zu Hause, wo er (natürliche) Hohlräume findet; das sind bevorzugt Nistkästen, Baumhöhlen oder Mooskugeln aus Schlafmoos, man findet ihn aber auch auf Dachböden oder in Garagen. U.a. aufgrund von Lebensraumverlust und Klimawandel fällt er unter den Schutzstatus „besonders geschützt“.
12.02.2024
Ideales Krötenwetter sorgt für Vorverlegung des Zaunaufbaus
Aktuell ist es draußen warm und feucht – ideales Krötenwetter!
Am Freitag Abend haben wir die erste wandernde Kröte aufgesammelt. Mindestens zwei sind leider in der Nacht überfahren worden.
Die Wetterbedingungen der nächsten Tage weisen auf eine weitere Wanderaktivität hin, deshalb haben wir den Aufbau des Zauns spontan auf Samstag, 10.02.2024, vorverlegt.
Vielen Dank an die vielen helfenden Händen für die spontane Unterstützung!
Der ursprüngliche Aufbautermin am 17.02.2024 entfällt daher!
28.01.2024
17.01.2024
15.10.2023
NABU-Vortrag: Reptilien- und Amphibienschutz im Garten
Am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr lädt die NABU-Gruppe Niedernhausen zu einem neunzigminütigen Vortrag zum Thema Reptilien- und Amphibienschutz im Garten mit Richard Abt vom Naturschutzhaus
Wiesbaden in der Alten Schule in Königshofen ein.
Der Garten, ob groß oder klein, kann ein attraktiver Lebensraum für Schlangen, Frösche, Insekten und Eidechsen sein. Schon mit wenig Aufwand und kleinen Maßnahmen, wie z. B. Biotopelementen,
lässt sich ein Garten naturnaher gestalten. Wie sich diese schnell und einfach im eigenen Garten umsetzen lassen, erklärt Herr Abt mit vielen anschaulichen Tipps und praktischen Ideen.
Der Vortrag findet am 19. Oktober um 19 Uhr in der Alten Schule, Panoramastraße 5 in Niedernhausen-Königshofen statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Copyright:
Zauneidechse: NABU/Heinz Strunk
Ringelnatter: NABU/Hubertus Schwarzentraub
15.10.2023
Von Täublingen, Milchlingen und dem Kahlen Krempling: Pilzexkursion mit dem NABU
Am vergangenen Sonntag veranstaltete die NABU-Gruppe Niedernhausen eine Pilzexkursion mit Bernhard Broschart und Marita Schäfer. Die beiden Pilzsachverständigen der DGfM (Deutsche Gesellschaft
für Mykologie/Pilzkunde) nahmen sich viel Zeit, die verschiedenen Pilze, ihre Erkennungsmerkmale, ihren Geruch, aber auch ihre Zubereitung verständlich aufzuzeigen. Die Exkursion mit 25
Teilnehmerinnen und Teilnehmern startete bei wunderschönem Herbstwetter mit einer 1,5-stündigen Wanderung durch die Wälder von Engenhahn, ehe man sich am Parkplatz Sauwasen wiedertraf, um die
gesammelten Schätze gemeinsam zu bestimmen.
Zuerst einmal, so erläuterten die Fachleute, ist die richtige Ausrüstung zum Pilzsammeln wichtig. Plastiktüten sind dafür ungeeignet, da darin in kürzester Zeit die Temperatur auf über 30 °C
ansteigt, die Pilze schwitzen und aufgrund des Eiweißgehaltes schnell verderben. So manche Magenverstimmung lässt sich eher auf verdorbene, statt auf giftige Pilze zurückführen. Geeignet ist ein
offener Korb, der am besten in verschiedene Sektionen unterteilt ist. Ebenfalls wichtig ist es, vor allem junge und frische Fruchtkörper zu sammeln. Ist der Pilz zu alt und lässt sich einfach
zusammendrücken, droht das gleiche Problem. Der richtige Sammelzeitpunkt ist mit einer Faustregel einfach ermittelt: Regnet es ausgiebig, empfiehlt es sich, 5 bis 6 Tage später in den Wald zu
gehen.
In Mitteleuropa gibt es ungefähr 10.000 verschiedene Pilze, die mit bloßem Auge erkennbar sind. Davon sind allerdings nur etwa 150 bis 200 essbar, 500 sind giftig oder sogar tödlich giftig und
der Rest ist entweder zäh, bitter, scharf oder holzig, sprich ungenießbar.
Gefunden wurden trotz der trockenen Witterung zahlreiche verschiedene Arten, darunter Parasole, Champignons, Bovisten, Täublinge, Röhrlinge und Milchlinge. Milchlinge sondern nach ihrem Anschnitt
eine milchige Flüssigkeit ab. Durch das Analysieren dessen Farbe lässt sich einfach herausfinden, ob es sich um einen Milchling handelt. Bei den 600 Arten der Täublinge handelt es sich um
Sprödblättler, deren spröde Lamellen sich leicht abbrechen lassen. Bei Champignons ist es ratsam, diese an der Stilbasis anzuschneiden, denn durch die Farbe des Anschnitts lässt sich der giftige
Karbol-Champignon bestimmen, der den essbaren Champignons sehr ähnlich sieht. Der einzig tödlich giftige Pilz der Exkursion war ein Kahler Krempling. Dieser Pilz ist besonders trügerisch, da sich
sein Gift im menschlichen Körper ansammelt, bis irgendwann durch mehrfachen Konsum die letale Menge erreicht ist, die dann zum Tod führt.
Herr Broschart und Frau Schäfer nahmen sich am Ende der Exkursion viel Zeit, die Pilzkörbe der Teilnehmer durchzuschauen, damit die gefundenen Maronen, Goldröhrlinge, Parasole und Champignons in
einem leckeren Pilz-Abendessen genossen werden konnten. Herzlichen Dank für die kompetente Leitung!
Copyright: NABU/Alexandra Hornig
13.10.2023
Besondere Auszeichnung für unseren 2. Vorsitzenden Jan Spatz
Während unseres Kelterfestes wartete Stefanie Stüber vom NABU Hessen mit einer besonderen Überraschung für unseren 2. Vorsitzenden Jan Spatz auf: sein langjähriger intensiver Einsatz für Mensch
und Natur bei der NABU-Ortsgruppe Niedernhausen wurde mit der NABU-Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet.
Vielen Dank, Jan, für dein unermüdliches Engagement, die Auszeichnung ist mehr als verdient!
Copyright: NABU/Alexandra Hornig
13.10.2023
Ein Wildbienenhotel für Profis
Zusammen mit einer Gruppe Schülerinnen, die sich beim Reitbetrieb Einhornwald an der Pflege der Ponys beteiligen, hat die NABU-Gruppe Niedernhausen unter der Leitung von Wolfgang Jost im Bereich
der Gärten hinter dem Tegut-Supermarkt in Niedernhausen Ende August ein artgerechtes Wildbienenhotel aufgestellt. Der Ponyhof, der eine von der NABU-Gruppe Niedernhausen betreute Obstwiese mit
Ponys als Pflegemaßnahme beweidet, hatte die Idee, dieses wunderbare Projekt im Rahmen eines Ferienprogramms durchzuführen.
Da viele zum Kauf angebotenen sogenannten Insektenhotels für Wildbienen nur bedingt den tatsächlichen Anforderungen und Bedürfnissen von Wildbienen entsprechen, war es der Ortsgruppe ein großes
Anliegen, ein geeignetes Musterhotel zu konzipieren. Das Besondere hier: Der Inhalt dieser Hotelanlage – der NABU stellte die Grundmaterialien zur Verfügung – wurde vor Ort in mehreren
Kleingruppen erstellt. Jeweils 2-3 Kinder übernahmen dabei die nötigen Aufgaben. Sie füllten Dosen mit Röhrchen unterschiedlichen Durchmessers und fixierten diese am Dosenboden mit Gips. Eine
andere Gruppe bohrte Löcher in Eichenkanthölzer, eine weitere befüllte einen vorbereiteten Holzkasten mit einer Mischung aus Lehmpulver und Sand. Zu guter Letzt wurden die Löcher von
Strangfalzziegeln mit Lehm verschlossen.
Derweil stellten Mitglieder der NABU-Gruppe und anwesende Eltern das Gerüst des Wildbienenhotels sturmsicher auf, das anschließend von den Kindern mit ihren Werken bestückt wurde. Diese
Gemeinschaftsproduktion hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und kann auf den beigefügten Bildern bewundert werden.
Copyright: NABU/Wolfgang Jost
02.10.2023
Nützling oder Schädling - Muss ich mich vor Hornissen fürchten?
Bei uns sind die heimischen Europäischen Hornissen (Vespa crabro) äußerst nützliche Insekten und spielen eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen. Im Gegensatz zu einigen Wespenarten
stürzen Hornissen sich nicht auf unser Essen. Sie sind Insektenjäger und ihre Nahrungsgrundlage besteht hauptsächlich aus anderen Insekten, die wir oft als Schädlinge sehen, z. B. Wespen,
Fliegen, Mücken und manche Raupen. Hornissen fangen diese als Beute, um damit ihre Larven zu füttern. Somit halten sie Populationen von schädlichen Insekten in Schach. Wespen meiden übrigens die
Gegenwart von Hornissen! Da sich Hornissen auch von Nektar und Baumsäften ernähren, sind sie wichtige Bestäuber und tragen so für die Fortpflanzung und den Erhalt vieler Pflanzenarten bei. Die
einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden.
Hornisse = Hornisse?
In den letzten Jahren hat sich die eingeschleppte Asiatische Hornisse (Vespa velutina) immer weiter in Europa ausgebreitet. Es ist wichtig zu unterscheiden, ob es sich bei einer Sichtung
um die Europäische oder die Asiatische Hornisse handelt. Letztere ist kleiner, in der Größe zwischen deutscher Wespe und deutscher Hornisse, und hat lange Flügel. Während der Kopf und
Brustbereich der heimischen Art eine rotbraune Färbung aufweist, ist sie bei der eingeschleppten Vespa velutina eher schwarz. Auf dem Hinterleib unserer heimischen Hornissen sind zudem gleich
mehrere gelbe Bänder oder Ringe zu sehen – die Asiatische Hornisse besitzt hingegen nur einen Hinterleibsring. Darüber hinaus besitzt der geflügelte Neuankömmling gelbe Beine, während die
Europäische Hornisse eher dunkle, braunrote Beine hat.
Die Asiatische Hornisse ist ein Räuberinsekt, dessen Beute auch Honigbienen, Hummeln und andere Bestäuberinsekten umfasst. Sie kann Honigbienenvölker überfallen und töten. Die Anwesenheit der
Asiatischen Hornisse kann einheimische Wespen- und Hornissenarten verdrängen oder dezimieren, was zu Verlusten in der Artenvielfalt und zur Störung von Ökosystemen führen kann. Dies stellt eine
ernsthafte Bedrohung für die Imkerei und die Bestäubung von Nutzpflanzen dar, da Honigbienen hier eine entscheidende Rolle spielen.
Was ist bei einem Hornissennest zu tun?
Grundsätzlich ist es ratsam, sich von allen Hornissennestern fernzuhalten. Die Asiatischen Hornissen bewachen ihr Nest jedoch viel aggressiver.Bei gefühlter Bedrohung greifen diese in größeren
Gruppen an, indem sie ihr Opfer „besprühen“. Es gilt also hier besondere Vorsicht! Für Menschen, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, können Stiche der Asiatischen Hornisse
lebensbedrohlich sein.
Wie auch die einheimischen Hornissen baut die Asiatische Hornisse ein Primärnest, in dem Königinnen zu Vermehrung aufgezogen werden. Anders als bei den Europäischen Hornissen befinden sich diese
Nester auch an ungeschützen Stellen in einer Höhe von bis zu 3 Metern. Wie auch die einheimischen Hornissen baut die Asiatische Hornisse dann mithilfe der neuen Königinnen ein sogenanntes Filial-
oder Sekundärnest an meist ungeschützten Stellen in Bäumen, Hecken oder an Häusern. Manchmal gibt es auch ein Primärnest an nicht geschützen Stellen.
Wichtig: Die Asiatische Hornisse ist „winterhart“, d. h. sie fliegen auch im Winter. Sie sind besser an unser Klima angepasst als die einheimischen Art. So wurden sie bereits z.
B. in Heidelberg auf dem Weihnachtsmarkt gesichtet. Die Nester der invasiven Asiatischen Hornisse müssen laut EU-Verordnung unbedingt gemeldet werden. Deren Verbreitung hat nichts mit dem
Klimawandel zu tun, sondern ist auf den Import asiatischer Produkte zurückzuführen. „Diese Einschleppung verdeutlicht einmal mehr die Gefahren, die ein weltweiter Warenverkehr für Ökosysteme
haben kann“, kritisiert Dr. Melanie von Orlow, Sprecherin der NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Hymenopteren.
Noch ein Hinweis: Die Asiatische Hornisse sollte nicht mit der Asiatischen Riesenhornisse aus den USA verwechselt werden. Diese gibt es nämlich in Europa nicht.
Haben Sie ein Nest oder eine Hornisse entdeckt? Hier sollten Sie Ihren Fund melden!
https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/hornisse.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Giessen kann dann die obere Naturschutzbehörde informieren. Diese Meldung geht letztlich an z. B. Herrn Reiner Jahn, Imker
und erfahrener Hornissenkenner, der dann das Nest sucht. Um bei einer Sichtung der Asiatischen Hornisse schnell handeln zu können, dürfen Sie auch direkt mit ihm Kontakt aufnehmen unter Telefon
0172-690 5819 500.
Weitere Informationen und Meldungen zu Hornissen auch unter:
https://www.naturgucker.info/naturgucker-tipps/asiatische-hornisse
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/06323.html
Copyright: Clemens Broich/NABU www.naturgucker.de
02.10.2023
Von weißen und schwarzen Bäuchen – die „Bat Night“ mit der NABU-Gruppe Niedernhausen
Am Samstag, den 09.09.2023, nahm Fledermausexperte Olaf Godmann von der NABU-Gruppe Niedernhausen etwa 25 interessierte Personen mit zu einer geführten Wanderung rund um die heimischen
Fledermäuse, der sogenannten „Bat Night“. Der laue Spätsommerabend bot ideale Bedingungen, um die dämmerungsaktiven Tiere aufzuspüren und aus der Nähe zu beobachten.
Zunächst gab es einen Grundkurs „Fledermaus“: Anschaulich erklärte Herr Godmann den Kindern Lebensraum, Anatomie und Flugweise von Fledermäusen – auch die Erwachsenen haben hier sicherlich noch
das ein oder andere dazu gelernt. Aus blanker Theorie wurde anschauliche Praxis: Das Highlight zu Beginn war die kleine Zwergfledermaus, die ganz aus der Nähe beobachtet werden durfte. Alle waren
fasziniert, welch filigranen Flügel sie hatte und wie flink sie sich nach dem Futter reckte! Leider konnte das kleine Säugetier, das einer Katze zum Opfer gefallen war und aufgepäppelt
wurde, noch nicht ausgewildert werden.
Von den verschiedenen Arten, die im Theißtal leben, ließen sich zunächst dunkelbäuchige Zwergfledermäuse am Angelweiher beobachten. Während der Dämmerung flogen diese tief über die Köpfe der
Gruppe; dank ihrer dunklen Bäuche sind sie bei diesen Lichtverhältnissen besser vor Raubvögeln geschützt. Später, als es dunkler wurde, trauten sich Wasserfledermäuse (mit hellen Bäuchen) aus
ihren Verstecken. Diese ließen sich allerdings nur noch mit den mitgebrachten Detektoren orten, nicht mit bloßem Auge erkennen. Ebenso gab der große Abendsegler nur sein akustisches „Flip-Flop“
an der Theißtalbrücke zum Besten.
Zwergfledermäuse fressen jeweils etwa 2000 Insekten an einem Abend, um satt zu werden. Um für den Winterschlaf gewappnet zu sein, verdoppeln sie ihr Gewicht von 4 auf 8 Gramm. Winterquartiere
werden von den Weibchen und Jungtieren bezogen; die Paarung mit den Männchen findet vor dem Winterschlaf statt, aber erst wenn die Temperaturen wärmer werden und der Winterschlaf sich dem Ende
zuneigt, werden die Eier im Körper des Weibchens befruchtet. Weibchen und Jungtiere leben in einer Kolonie zusammen, Männchen sind Einzelgänger und suchen sich dagegen ihre eigenen
Quartiere.
Fledermauskästen an Hauswänden bieten ein gutes Quartier und können etwa 40 Tiere beherbergen. Wer Interesse daran hat, sich aktiv für Fledermäuse einzusetzen, kann über die NABU-Gruppe
Niedernhausen einen solchen Fledermauskasten kostenfrei erhalten. Einfach eine E-Mail an info@nabu-niedernhausen.de für weitere Informationen schicken.
Vielen herzlichen Dank an Herrn Godmann, der mit so viel Leidenschaft die Gruppe mit seiner Begeisterung für die Jäger der Lüfte angesteckt hat!
Copyright NABU/Anja Stähler
20.09.2023
Apfelsaft keltern mit dem NABU am 24.09.2023
Wie wird eigentlich Apfelsaft gemacht? Die NABU-Gruppe Niedernhausen lädt alle, die aus frisch gepflückten Äpfeln selbst Saft pressen wollen, am Sonntag, den 24. September 2022, zwischen 14 Uhr
und 16 Uhr zum Kelterfest ein. Die Naturschutzgruppe betreut im Gemeindegebiet verschiedene Streuobstwiesen, wozu nicht nur die Pflege und der Schnitt der Bäume gehören, sondern auch die Ernte.
Muskelkraft ist gefragt, wenn mit einem Häcksler und einer mechanischen Presse aus den Äpfeln leckerer Most gewonnen werden soll. Wer möchte, kann die Presse selbst bedienen und den frischen Most
danach direkt trinken oder eine kleine Menge mit nach Hause nehmen (Gefäß, max. 1 l, bitte selbst mitbringen). Vor allem für Kinder ist dies immer ein großer Spaß.
Das Kelterfest findet am Sonntag, 24. September, ab 14 Uhr auf der Streuobstwiese an den Teichen zwischen Niederseelbach und Oberseelbach statt. Bei starkem Regen fällt das Keltern aus. Die
Veranstaltung und Verkostung sind kostenlos.
So kommen Sie zum Treffpunkt: vom Fliederweg in Oberseelbach Richtung Niederseelbach links und nach dem Unterqueren der L3026 rechts abbiegen.
26.08.2023
Bat Night - Fledermauswanderung mit dem NABU am 09.09.2023
Am Samstag, den 09.09.2023, besteht die tolle Möglichkeit, sich in den Abendstunden im Theißtal gemeinsam mit Fledermausexperte Olaf Godmann auf die spannende Suche nach Fledermäusen zu begeben.
Im Theißtal leben verschiedene Arten wie Zwergfledermäuse, Abendsegler und Wasserfledermäuse, deren Merkmale und Eigenarten Olaf Godmann vor Beginn der Bat Night erläutern wird.
Wer sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen möchte, findet sich am 09.09.2023 um 19 Uhr mit festem Schuhwerk und Taschenlampe am Parkplatz an der Theißtalbrücke ein. Fledermausdetektoren
sind ausreichend vorhanden. Die Veranstaltung ist auch für Familien geeignet. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eventuell können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Auswilderung einer Fledermaus miterleben.
23.07.2023
NABU-Kindergruppe: Farbenfrohe Kaugummikunst im Autal
Künstlerinnen und Künstler in Aktion: Der Parkplatz der Autalhalle wurde zumindest vorübergehend bunt.
Copyright: NABU/Jan Spatz
Am vergangenen Samstag zogen die Kinder der NABU-Kindergruppe Niedernhausen los, um dem britischen Künstler Ben Wilson nachzueifern. Dieser verwandelt nämlich plattgetretene Kaugummis auf
Gehwegen und Straßen in London und anderen Städten auf der Welt mit speziellen Farben, feinen Pinseln und einem Gasbrenner in wahre Kunstwerke. Die klebrigen Ärgernisse sind für den Künstler eine
Leinwand in Miniaturformat, um die Menschen zu mehr Umweltbewusstsein aufzurufen. Dass das achtlose Ausspucken von Kaugummis belastend für die Umwelt ist, ist vielen gar nicht klar: Kaugummis
lassen sich nicht mit normalen Kehrmaschinen entfernen, sondern müssen aufwendig und kostspielig mit Chemikalien und Spezialmaschinen entfernt werden. Zudem bestehen die meisten Kaugummis bis zu
95 % aus Kunststoff auf Erdölbasis. UV-Licht und das tägliche Drüberfahren und -laufen lösen kleinste Teilchen Mikroplastik, die wiederum schädlich für Umwelt und Mensch sind. Forscher fanden an
manchen Orten in Deutschland, z.B. Bushaltestellen, bis zu 90 Kaugummis pro Quadratmeter!
Auch in Niedernhausen „zieren“ unzählige Kaugummis Asphalt und Gehwege. Der passende Ort für die Verschönerungsaktion der NABU-Kindergruppe wurde rund um die Autalhalle entdeckt. Mit speziellen,
wasserlöslichen ÖKO-Malstiften wetteiferten die Kinder, wer es schaffte, die meisten Kaugummis zu bemalen. Am Ende erstrahlten insgesamt 500 Kaugummis in bunten Farben, insbesondere im Bereich
des Parkplatzes. Dass Kunst vergänglich ist, stellten leider alle Beteiligten recht schnell fest, denn leider spülte der starke Regen am Abend alle Kunstwerke wieder weg. Dennoch hatten die
Kinder Spaß an der künstlerischen Betätigung und hoffen, damit die Welt zumindest vorübergehend ein bisschen bunter gemacht zu haben.
Lust, mitzumachen? Weitere Informationen unter https://www.nabu-niedernhausen.de/nabu-kindergruppe
10.06.2023
Von Beifuß, Holunder und Sauerampfer
Am vergangenen Pfingstsonntag nahm Herr Thomas Paulat aus Engenhahn 20 Personen mit auf Entdeckungsreise in die heimische Pflanzenwelt. Während der etwa zweistündigen Wanderung, veranstaltet von der NABU-Gruppe Niedernhausen, wies der Kräuterexperte ruhig und detailliert auf verschiedene Heil- und Gewürzkräuter hin, die sich am Feld- und Wegesrand fanden. Spannend und mit vielen Anwendungsbeispielen aus Vergangenheit und Gegenwart erklärte Herr Paulat, welche Pflanzen giftig sind oder eine medizinische Wirkung haben – und natürlich auch wie sich Wildkräuter wie Knoblauchsrauke, Giersch oder Löwenzahn schmackhaft zubereiten lassen. Ein herzliches Dankeschön für den äußerst lehrreichen und einprägsamen Einblick in die Kräuterkunde, der zum Nachdenken über das eigene Verhältnis zur Natur und auch die Rolle der Pharmaindustrie anregte.
17.05.2023
Was wächst denn da am Wegesrand? Wildkräuterwanderung mit dem NABU
Copyright: NABU/Anja Stähler
Am Sonntag, 28. Mai 2023, lädt die NABU-Gruppe Niedernhausen zu einer Kräuterwanderung mit Bianca Guckes von der NABU-Gruppe Waldems ein. Während der etwa zweistündigen Wanderung wird die ausgebildete Heilkräuterfrau Wissenswertes rund um die verschiedenen Wildkräuter am Wegesrand wie z. B. Rotklee, Knoblauchsrauke, Gundelrebe, Spitzwegerich, Sauerampfer oder Brennnessel erzählen. Auch wenn nicht alle diese Gewächse über eine heilende Wirkung verfügen, enthalten sie viele wichtige Nährstoffe und lassen sich auf schmackhafte Weise zubereiten. Wie wäre es statt grüner Soße mit einem Löwenzahnsalat und Giersch als Vorspeise?
Der Treffpunkt für die Wanderung ist am 28. Mai 2023 in Oberjosbach am Friedhof, Heftricher Straße, um 10:00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.
17.05.2023
Mehrstimmiges Abendkonzert in Oberjosbach: Vogelstimmenwanderung der NABU-Gruppe Niedernhausen
Copyright: NABU/Anja Stähler
Am 6. Mai 2023 fand unter der Leitung der Ornithologin Sarah Lehmann von der NABU-Gruppe Idstein eine geführte Vogelstimmenwanderung statt. Sehr zur Freude der 23 teilnehmenden Personen blieb der Himmel trotz der grauen Wolken trocken, was an diesem Abend auf ein vielstimmiges Vogelkonzert hoffen ließ.
Bereits am Treffpunkt, dem Friedhof in Oberjosbach, waren die markanten Rufe von Amsel und Zilpzalp zu hören. Stare, Grünfinken, Grasmücken und Rotkehlchen stimmten am Feldrand sogleich mit ein. Der Weg führte am Feld in Richtung Ehlhalten entlang, vorbei an Kleingärtenanlagen bis zum Waldrand. Ausgestattet mit Ferngläsern und Teleobjektiv konnten die großen und die kleinen Teilnehmenden Elsternnester – typisch mit einer Art Baldachin als Schutz für die Brut versehen –, Grasmücken, Kohlmeisen und Rotkehlchen in den Bäumen beobachten.
Sehr erfreut war die Gruppe über den Gesang der Nachtigall, der auf der Route mehrfach zu hören war: Mal ein melodisches Trällern, mal froschgleiches Gequake – die Vielfalt des Repertoires dieses unscheinbaren Vogels war sehr beeindruckend. Typisch ist die 3- bis 4-malige Wiederholung einer Tonfolge und eine abwechslungsreiche Auswahl an Melodien. Aufgrund des wärmeren Klimas sind Nachtigallen mittlerweile in unserer Region häufiger anzutreffen erklärte die Ornithologin.
Zwar nur in der Ferne zu sehen waren Mäusebussarde und Turmfalken; ganz nah ließen sich Blaumeisen zwischen den Ästen beobachten, wo sie teils kopfüberhängend nach Insekten suchten. Sehr deutlich zu hören war der Gesang der Mönchsgrasmücke; das Männchen lässt sich gut an seinem schwarzen, das Weibchen am braunen Käppchen erkennen. In der Nähe der Kleingärten gaben Singdrossel, Heckenbraunelle, Goldammer, Stieglitz und Buchfink ein Ständchen. Letzterer zählt zu den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Vögel, denn dank der waldreichen Flächen finden sie hier einen idealen Lebensraum.
Zum Abschluss hüpfte am Waldrand noch ein Buntspecht zwischen Bäumen hindurch; ein Grünspecht ließ dagegen nur sein Lachen durch den Wald erklingen. Einige Rauchschwalben drehten bereits ihre Runden –
ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Sommer doch vor der Tür steht. Insgesamt wurden etwa 25 verschiedene Vogelarten „erlauscht“ bzw. erkannt.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Sarah Lehmann von der NABU-Gruppe Idstein, die mit zahlreichen Bildtafeln kompetent und geduldig ihr Wissen über die heimische Vogelwelt teilte, und an Wolfgang Jost von der NABU-Gruppe Niedernhausen, der uns ortskundig und mit lokalen Geschichten über die Oberjosbacher Feld- und Waldwege führte. Es tat gut, einfach mal innezuhalten, dem Vogelgesang zu lauschen und die Natur auf sich wirken zu lassen: ein willkommenes zur-Ruhe-kommen nach einem turbulenten Alltag. Auch wenn es noch mehr Übung bedarf, die vielen Vogelstimmen auseinanderzuhalten, war es ein schönes Erlebnis, einem so abwechslungsreichen – und vor allem kostenlosen – Open-Air-Konzert zuzuhören.
11.05.2023
Protokoll der diesjährigen Jahreshauptversammlung
Das Protokoll der diesjährigen Jahreshauptversammlung finden Sie ab sofort hier.
02.05.2023
Die ersten Schwalben sind zurück
Pünktlich zum Frühlingsbeginn kommen die Schwalben und Mauersegler aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten nach Deutschland. Auf ihrem Zug zurück zu ihren Brutgebieten hier legen sie oft tausende Kilometer zurück – über Wüste, Savanne und das Mittelmeer.
Mehlschwalben bauen ihre Nester an rau verputzten Hauswänden oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen die ortstreuen Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern diese mit frischem Lehm wieder aus. Oft fehlen jedoch Lehmstellen als Baugrundlage dafür. An vielen modernen, glatten Hausfassaden können Schwalbennester oft nicht gut haften, weil diese mit Dispersionsfarbe oder einer Farbe mit Lotuseffekt gestrichen werden. Dies führt dazu, dass Nester abfallen, wenn die Jungen größer und schwerer werden. Übrigens: Alle Schwalbennester, egal ob belegt oder nicht, stehen unter Naturschutz und dürfen nicht entfernt werden. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, aufgrund von Renovierungsarbeiten, diese zu entfernen, müssen als Ersatz im Anschluss Nistkästen angebracht werden.
Da die Schwalben vor allem Mücken, Fliegen und Blattläuse fressen, werden sie als nützliche Vertilger besonders geschätzt. Die beliebten Vögel finden jedoch immer weniger Raum, um ihre Nester zu bauen. Künstliche Nisthilfen aus Holzbeton, die für Mehlschwalben unter dem Dachvorsprung und für Rauchschwalben im Inneren eines offenen Gebäudes angebracht werden, sind den beiden Schwalbenarten eine große Hilfe.
Aus diesem Grund hat die NABU-Gruppe Niedernhausen in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat Oberjosbach zwölf doppelte Kunstnester an interessierte Bürgerinnen und Bürger vergeben. Auch in Niedernhausen und in den Ortsteilen Oberseelbach und Niederseelbach wurden insgesamt neun Doppelkästen zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden in Abstimmung mit dem Rheingau-Taunus-Kreis und der Schulleitung der Theißtalschule zwei Mauerseglerkästen mit sechs Nisteinheiten an der Schulturnhalle in einer Höhe von ca. sechs Metern mit einem Hubwagen angebracht.
Falls auch Sie Schwalben helfen möchten, machen Sie mit bei der deutschlandweiten NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mit. Weitere Informationen unter:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/schwalbenfreundliches-haus/22147.html
02.05.2023
Die NABU-Gruppe Niedernhausen sagt Danke für erfolgreiche Krötenrettung
Am 23. April 2023 wurde der Krötenzaun am Kreisel in Oberseelbach abgebaut. Die diesjährige Bilanz ist positiv: Insgesamt haben sich 80 Kröten, davon 37 Männchen und 43 Weibchen, auf den Weg zum Laichgewässer gemacht und konnten dank des Zauns sicher über die Straße gebracht werden. Im Vergleich zum letzten Jahr, wo nur 54 Kröten „gerettet“ werden konnten, ist das ein sehr erfreuliches Ergebnis.
Alexandra Hornig, Vorstandsmitglied der NABU-Gruppe Niedernhausen: „Die erste Kröte, ein Männchen wurde kurz nach dem Aufbau, am 20. Februar, in einem Eimer entdeckt. Die letzte Kröte, die 80., haben wir beim Abbau des Zauns gefunden. Meine Tochter hat sie Christine getauft.“ Der stärkste Tag war am 14. März. Dort waren 23 Kröten unterwegs. Die Hauptwanderung fand in diesem Jahr Mitte bis Ende März bei sehr amphibienfreundlichem Wetter statt. Ebenfalls interessant ist, dass die meisten Tiere eher im vorderen Abschnitt des Zauns bei der Bushaltestelle Oberseelbach am Ortseingang und beim Grünschnitt gewandert sind. Neben den Kröten waren sechs Grasfrösche, ein Bergmolch, eine Eidechse und eine Blindschleiche im Eimer.
Der Vorstand der NABU-Gruppe Niedernhausen bedankt sich hiermit auch ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung: Ohne Euch wären Auf- und Abbau sowie das Einsammeln der Tiere nicht zu stemmen gewesen! Wir freuen uns, wenn im nächsten Jahr wieder viele helfende Hände dabei sind. Dann machen wir bestimmt die 100 voll!